Gabrielle Zimmermann, die sich auch manchmal als "low-end"-Videokünstlerin bezeichnet, ist immer auf der Jagd nach dem für sie erhaltenswerten Augenblick — manch vergänglichen Moment zu "konservieren" ist ihr ein Anliegen. Und das Leben an sich fasziniert sie, der menschliche Körper als außerordentlicher Apparat, der zugleich soviel aushalten kann und doch so zerbrechlich ist. Authentizität ist ihr wichtig und die Idee — weit wichtiger als technische Perfektion und high-tech-Equipment.
Die ersten Videos von GZ, wie sie sich in der Tradition die Bedeutung der Autorenschaft aufzuweichen nennt, sind sehr konzeptuell und am Stück gedreht — in ihren frühen Arbeiten ist es ihr ein Anliegen, möglichst ohne oder mit wenig Schnitten auszukommen. Die jahrelange intensive Auseinandersetzung mit Künstlern wie Bruce Nauman, den Kunstentwicklungen der 60er Jahre, Performance und Pop ebenso wie mit zeitgenössischer Videokunst, Clubculture und der Geschichte des Films während ihres Studiums der Kunstwissenschaften ist auch in ihren Arbeiten zu spüren.
Die Künstlerin setzt sich in ihrem Werk v.a. mit Transformationen des Körpers und Körper-kultur/-kulten und Modifikationen auseinander. Dazu gehört Makeup genauso wie Piercings, werden Bereiche des Fetischismus ebenso spannend wie Modeerscheinungen oder die medizinische Auseinandersetzung mit Physis und Psyche und die skulpturalen Momente, die sich dabei in den eingefangenen Bildern auftun.
Auch menschliche Organe interessieren sie, vor allem das Gehirn — so begann der Begriff "Hirnzucken" (auf der suche nach einem Domainnamen) schnell das perfekte Label zu werden, unter dem sie all ihre Projekte vereint.
(Pressetextauszug, 2005)